Am vorletzten Tag auf der Ilha Grande haben wir eine Bootstour um die ganze Insel gemacht, dabei aber hauptsächlich die Buchten auf der Südseite besucht. Die Buchten der Nordseite könnt ihr euch hier ansehen.
Damit hat die Gastfamilie mir einen kleinen Wunsch erfüllt, denn als ich mich vor der Reise via instagram und Google über die Ilha Grande informiert habe, ist mir besonders die Praia do Aventureiro mit ihrer eckigen Palme aufgefallen.

Palme, Praia do Aventureiro

Zumindest auf instagram ist sie so häufig zu finden und ich hatte es mir so fest in den Kopf gesetzt, diese eine Palme ein Mal zu sehen. Palmen sind meine absoluten Lieblingsbäume und gehören für mich zu einem Sommerurlaub einfach dazu. Und gerade diese Palme ist wirklich was ganz Besonderes und deshalb war ich auch sooo glücklich, dass wir die Tour um die ganze Insel machen konnten. Das war nämlich am Tag davor noch nicht ganz klar, weil das immer ein bisschen vom Wind abhängt, da die Wellen auf der Südseite der Ilha Grande bei starkem Wind zu hoch sind.

Boot Ilha Grande

Wir haben uns also wieder am frühen Vormittag auf den Weg gemacht, dieses Mal aber in die andere Richtung. Wir hatten ein ähnliches Boot und es gab wieder Handtücher, Taucherbrillen, Schnorchel und dieses Mal sogar Poolnudeln für jeden. Dass die Wellen auch bei wenig Wind trotzdem stärker als auf der Nordseite sind, hat man schnell gemerkt. Man musste kleine und leichte Sachen gut festhalten, damit sie nicht vom Boot fliegen.

Zuerst sind wir an Lopes Mendes, einem der längsten Strände der Insel (knapp 3 km), vorbei gefahren. Da haben wir aber nicht gehalten. Es werden durch die Touristenbüros ganze Tagesausflüge mit dem Boot oder zu Fuß zum Strand Lopes Mendes angeboten. Aber wir wollten den Tag lieber nutzen, um möglichst viele Buchten zu besuchen. Ich stelle euch jetzt kurz die schönsten Buchten der Südseite vor.

Praia do Caxadaço

Die Praia do Caxadaço ist eine kleine, längliche Bucht, die durch einen riesigen Stein vom Meer abgegrenzt wird. Das Wasser leuchtet in hellem Türkis und ist bis kurz vorm Ufer ziemlich tief. Die Bucht hat einen kleinen Sandstrand und eine dichte Pflanzenlandschaft dahinter. Man kann vom Strand aus bis auf den Stein klettern. Das Wasser glitzert im Sonnenlicht total schön und die Kulisse in der Bucht ist echt beeindruckend.

Stein in der Praia do Caxadaco

Auf dem Boot in der Bucht

Danach sind wir zu einem Strand gefahren, an dessen Namen ich mich leider nicht erinnere. Ich habe da auch keine Fotos gemacht, weil wir alle vom Boot aus mit einer Poolnudel ins Meer gesprungen sind, da es sehr tief war. Es war ein langer, weißer Sandstrand mit einer Plantage oder so etwas dahinter, also keinen hohen Bäumen, wie bei den anderen Buchten bisher. Man konnte sich da richtig gut mit einer Poolnudel von den Wellen mitnehmen lassen. Das war der erste richtige Strand, wie man sich so einen Strand eben vorstellt. :D Wir hatten da auf jeden Fall super viel Spaß, haben mit der kleinen Maus Sandburgen gebaut und sind mit ihr und den ganzen Poolnudeln in den Wellen springen gegangen und sogar ein bisschen geschwommen. Ich hab zwar keine Ahnung mehr, wie dieser Strand hieß und ich habe auch keine Fotos, aber dafür gaaaanz tolle Erinnerungen! :)

Praia do Aventureiro

Und da war sie endlich – die Bucht, auf die ich mich am Meisten gefreut habe! Und sie war noch hundert Mal schöner, als ich sie mir vorgestellt hatte. Nach den ganzen instagram-Fotos hatte ich angenommen, dass es da außer der coolen Palme nicht so viel zu sehen gibt. Aber eigentlich war die Palme nur ein kleiner Teil der Bucht. Die Bucht ist riesengroß und offen zum Meer.

Praia do Aventureiro

Praia do Aventureiro

Man kann entweder aus dem Boot springen und an den Strand schwimmen oder an einem Steg aussteigen und über einen Holz- und Steinweg direkt am Meer bis zum Strand laufen. Das haben wir gemacht und dieser Weg war so schön.

Weg zum Strand, Praia do Aventureiro

Neben dem Strand geht es überall hoch mit vielen Palmen und Blumen. Da stehen auch ein paar süße, alte Häuschen und ich glaube, es gab sogar einen Camping-Platz, aber da bin ich mir nicht mehr so sicher. Über ein paar große Steine, die direkt am Ufer liegen, kommt man zu der schiefen Palme. Natürlich laufen alle Touristen erstmal dahin, aber wir haben trotzdem ein schönes Foto alleine hinbekommen. Ich trage auf dem Foto – so wie am ganzen Tag – übrigens ein langarmiges Oberteil, weil ich mir am Tag davor einen extremen Sonnenbrand geholt habe… ;)

Wir vor der eckigen Palme

Mein Freund hat mir dann ganz schadenfroh erzählt, dass er auf dem Weg zum Strand eine RIESEN Spinne gesehen hat. Ich habe unglaublich viel Angst vor Spinnen und hab überlegt, wie ich jetzt zum Boot zurück kommen soll. Ich hatte zwei Möglichkeiten: entweder ich schwimme mit ihm und dem Gastvater bis zum Boot oder ich gehe den Weg zurück und muss irgendwie an der Spinne vorbei. (Er hatte dazu gesagt, dass er noch nie in seinem Leben so eine große Spinne gesehen hat, na toll…) Aber vor so richtig tiefem Meer habe ich ja auch Angst und der Weg durchs Wasser zum Boot war schon ziemlich weit. Also habe ich mich für den Spinnen-Weg entschieden und bin so schnell ich konnte, ohne nach links und rechts zu schauen, zurück zum Boot gesprintet. Zum Glück hab ich die Spinne nicht getroffen.
Das Boot war währenddessen vom Steg weggefahren, weil da immer wieder neue Boote anlegen, um Touristen rauszulassen. Als wir alle wieder am Steg angekommen sind, war grade kein Boot in Sicht und wir konnten von da aus ins Wasser springen. Ich hatte erst ein bisschen Angst, weil man nicht sehen konnte, ob da unterwasser irgendwas ist, aber als ich den Anderen beim Reinspringen zugesehen hab, hab ich so viel Lust bekommen, das auch zu machen, dass ich meine Angst überwunden habe. Und es hat so viel Spaß gemacht… :)

Steg, Praia do Aventureiro

Die Praia do Aventureiro ist für mich eindeutig die coolste und schönste Bucht der ganzen Insel!

Praia dos Meros

Danach sind wir zur Praia dos Meros gefahren. Sie hat einen ziemlich witzigen Strand, weil er nicht gerade ist, sondern direkt am Ufer irgendwie ansteigt. Ich kann das nicht gut beschreiben, aber vielleicht erkennt man auf dem Foto, was ich meine.

Praia dos Meros, Strand

Das Ganze hat es ein bisschen schwer gemacht, aus dem Boot auszusteigen und auch wieder ins Boot einzusteigen, weil das Boot durch die Wellen immer auf einen zugeschwommen kam und man durch die Neigung des Ufers nicht so schnell voran kam – also, wenn man nicht aufgepasst hat, wurde man vom Boot umgeworfen. Das ist mir zum Glück nicht passiert. Der Strand war ganz schön. Es gab viele Palmen und ein paar Steine, an denen man sich anlehnen und ausruhen konnte.

Praia dos Meros

Praia dos Meros

Man konnte hier auch wieder nach Fischen tauchen. Und der Bootsfahrer hat einen kleinen süßen Seestern gefunden.

Nach einiger Zeit sind wir dann wieder zur Lagoa Verde gefahren, von der ich euch gestern erzählt habe, aber da war es eben schon schattig und kalt. Deshalb haben wir da nur einen Moment angehalten und haben ein paar Fische gefüttert. Da haben wir endlich mal unsere Unterwasser-Kamerahülle testen können.

Fische in der Lagoa Verde

Es ist aber niemand aus dem Boot ausgestiegen, weil es viel zu kalt und dunkel in der Bucht war, da eben kein Sonnenlicht mehr angekommen ist. Also sind wir weiter zu einem Restaurant gefahren. Es war ein anderes Restaurant irgendwo auf der Nordseite der Insel. Da gab es ein paar Häuser und das Restaurant.

Bucht mit Restaurant

Restaurant in einer Bucht

Wir haben etwas gegessen und konnten währenddessen den Sonnenuntergang beobachten. Das war so schön und beeindruckend…

Sonnenuntergang auf der Ilha Grande

Nach dem Essen haben wir uns dann auf den Weg zurück nach Vila do Abraão gemacht.

Sonnenuntergang auf dem Boot

Es war so schön, die Berge und das Meer vor der untergehenden Sonne zu sehen. Ich hab mich wirklich wie im Paradies gefühlt.

#6 – Die schönsten Buchten im Süden der Insel
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