Hallo ihr Lieben,
im letzten Post hab ich euch von unserem Wochenendtrip nach Lençóis Paulista erzählt. Am ersten Tag waren wir zum Churrasco am Rio Tietê eingeladen, wo wir eine kleine Bootsfahrt mit dem Boot unseres Freundes gemacht haben. Davon möchte ich euch jetzt mal erzählen und euch ein paar Fotos zeigen.
Der Rio Tietê ist ein Nebenfluss vom Rio Paraná und er ist sogar ziemlich lang (um die 1.100 km). Wir sind mit dem Auto über einem Sandweg an einem kleinen Dschungel vorbei gefahren und haben letztendlich das kleine Haus erreicht, das direkt am Fluss liegt. Da waren viele Pflanzen und Bäume und Sträucher und eine kleine Steintreppe hinunter zum Wasser, wo das Boot schon stand.
Auf dem ersten Bild sieht man das Haus und die Treppe zum Steg und auf dem zweiten Bild die Aussicht auf den Rio Tietê vom Steg aus.
Wir sind also ins Boot gestiegen, haben uns eine Schwimmweste übergeworfen und dann ging’s los. Die Umgebung ist einfach schön und ruhig – aber auch irgendwie anders als alles, was ich bis dahin von Brasilien gesehen hatte, vor allem im Vergleich zur Küste und zur Ilha Grande. Abgesehen von den Palmen und ein paar besonderen Bäumen hätte das genauso gut hier in Deutschland sein können.
Die frische Luft tat so gut und Bootsfahrten liebe ich sowieso. Das Ufer war voll von riesigen Pflanzen, Bäumen und Gräsern. Und ein paar Wohnhäuser gibt es da auch.
Und einen Vogel haben wir auch noch gesehen. Trotz Bio-LK kenne ich mich mit Vogelarten nicht so aus, also keine Ahnung, was für ein Vogel das ist, aber er war schön und groß! :)
Nach der Bootstour haben wir dann gegessen. Beim Churrasco in Brasilien gibt es immer richtig viel zu Essen. Und wirklich jeder kommt mit irgendeinem Stück Fleisch oder Brot zu dir und sagt „Das musst du unbedingt probieren! Hier, nimm!“ – man hat gar keine Chance, etwas abzulehnen, aber es auch einfach alles total lecker.
Nach dem Essen haben wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Barra Bonita gemacht und dabei einen kurzen Abstecher in den Dschungel gemacht.
Barra Bonita, das ist ein kleines Touristenstädtchen am Rio Tietê. Und was für eins! Obwohl die Stadt ja mitten im Land liegt, wirklich weit entfernt von der Küste, herrscht dort einfach eine enorme Urlaubsstimmung. Am Flussufer gibt es eine Promenade mit Palmen, Souvenirshops, Restaurants, Bars und überall werden Kokosnüsse verkauft.
Die Stadt ist voller Touristen und sie ist auch einfach unglaublich schön! Ich war echt überrascht, weil ich vorher nicht so viel von der Stadt erwartet hatte. Ich dachte mir „Wie schön kann so ein Städtchen mitten im ‚Nichts‘ schon sein?“, in Brasilien können die Städte schließlich auch nicht wirklich mit schönen Gebäuden punkten, denn durch das Klima sind die meisten Häuser sehr heruntergekommen. Auch die Schönen.
Aber Barra Bonita hat einfach was. Es gibt da sehr, sehr viele Palmen – und wo Palmen sind, finde ich es sowieso schön. Man fühlt sich wie in einer Großstadt, wie im Urlaub.
Das Wetter war okay. Es sieht auf den Fotos düsterer aus, als es war. Der Himmel war zwar ziemlich bewölkt, aber das hat die Atmosphäre irgendwie trotzdem nicht zerstört. Höchstens auf den Bildern.
Die Gässchen waren voll von Shops, Bars oder Eisdielen. Man hat sich wie in einer kleinen Oase gefühlt, mitten im Land, ein bunter Fleck umgeben von trockenen Feldern, ewig langen Straßen und eintönigen Dörfchen. In Barra Bonita ist Leben an jeder Ecke, während in der Umgebung kaum ein Mensch auf der Straße zu sehen ist.
Auf dem Rückweg nach Lençóis Paulista haben wir uns an einem Saft-Stand am Straßenrand mitten im Nirgendwo einen Zuckerrohrsaft geholt. Meinen ersten Zuckerrohrsaft habe ich pur getrunken und fand ihn schrecklich – viel zu süß. Aber dieser war mit Limettensaft gemischt, das war sooo lecker! Also, Zuckerrohrsaft müsst ihr unbedingt mal probieren, wenn ihr in einem Land seid, wo es ihn gibt, aber am Besten mit einem säuerlichen Saft mischen lassen.
Bis zum nächsten Mal :*