Bonsoir ihr Lieben, Ende September ist es endlich soweit: dann heißt es für mich „Bienvenue chez les Ch’tis“, denn ich gehe für 6 Monate nach Lille. Falls ihr den Film nicht kennt, müsst ihr ihn euch unbedingt ansehen. Er ist toll und hat meine Vorfreude auf den ‚kalten Norden‘ Frankreichs noch viel größer gemacht.
Arbeiten werde ich als Fremdsprachenassistentin für Deutsch an einer Grundschule in Villeneuve d’Ascq, einem kleinen Städtchen direkt neben Lille. Das Ganze läuft über den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) und wird vor allem von Lehramtsstudenten gerne gemacht. Das gibt’s übrigens nicht nur in Frankreich, sondern auch in Belgien, der Schweiz, Großbritannien, Irland, Spanien, Italien, den USA, Kanada, China, Neuseeland und Australien. Nachdem man seine Bewerbung abgeschickt und ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch absolviert hat, werden die persönlichen Unterlagen dann an das jeweilige Land übergeben und die suchen dann die Schulen für einen aus. Da Deutsch in Frankreich nicht so oft unterrichtet wird, bekommt man meistens zwei oder drei Schulen zugewiesen, aber ich hab trotzdem nur eine bekommen. Ich will das jetzt nicht noch weiter in die Länge ziehen. Auf der Homepage vom PAD steht alles Wichtige dazu, falls sich jemand dafür interessiert. :)
Ich war bis jetzt noch nie in Lille (das Foto ist aus Paris), aber wir haben „Bekannte“ in Nord-Pas-de-Calais, die eine Wohnung in Lille haben. An dieser Stelle muss ich einmal ganz deutlich die französische Gastfreundschaft loben! Denn unsere Bekannten habe ich vor 5 Jahren zum ersten und letzten Mal gesehen, weil mein Bruder einen schulischen Austausch nach Nord-Pas-de-Calais gemacht hat und das für eine Woche seine Gastfamilie war. In den Sommerferien haben mein Bruder und ich die Familie dann für eine Woche besucht, danach haben wir uns nie wieder gesehen. Wir haben zwar seit etwa 2 Jahren wieder E-Mail-Kontakt, aber sonst nichts. Und trotzdem haben sie mir, ohne lange zu überlegen, sofort angeboten, mich in ihrer Wohnung aufzunehmen.
Somit ist die Wohnungssuche für mich schon mal abgehakt, aber trotzdem ist die ganze Vorbereitungszeit so spannend! Ich sammle alles, was ich als nützlich empfinde, um den kleinen Schülern Deutschland ein bisschen näher zu bringen. Postkarten, Landkarten, Fotos, Kinderbücher, Musik und so weiter. Außerdem kaufe ich schon fleißig Materialien zum Basteln und zum kreativen Arbeiten in der Schule ein, anscheinend müssen wir sowas selbst mitbringen. Und Aufkleber und Stempel, wie sich das in der Grundschule eben gehört.
Und ich verbringe Stunden damit, Lille und seine Umgebung zu googlen. Ich suche nach Videos, Bildern und Blogs und freu mich über jede Information, die ich bekommen kann. Ich freu mich sehr auf diese 6 Monate. In zwei Wochen fahr ich mit einer Freundin rüber – wir wollen uns ein Bild von Lille machen. Sie wird auch als Assistentin an drei Schulen in Lille arbeiten. Dann kann ich meine Artikel hier auch endlich mal mit Fotos verschönern…
Bis dahin, alles Liebe!