Mit Mallorca ist es doch so: entweder man liebt es oder eben nicht. Leider muss ich sagen, dass ich zu der Gruppe gehöre, denen es auf Mallorca einfach nicht so gut gefällt. Das hatte ich mir schon vor dem Urlaub gedacht, aber trotzdem muss man ja alles mal ausprobieren!

Viele, viele Menschen – vor allem viele Deutsche – lieben Mallorca ja total. Die Insel mag ja auch ganz schön sein mit vielen Stränden, Palmen und Blümchen. Aber ich bin erstens überhaupt nicht der Typ für Partyurlaub. Ich reise viel lieber, um etwas zu sehen und zu unternehmen, vor allem, um kulturelle und historische Stätten oder schöne Altstädte zu besuchen. Deshalb kann ich euch auch direkt beruhigen: ich fand nicht alles doof auf Mallorca. Palma hat mir zum Beispiel sehr, sehr gut gefallen. Aber dazu gleich mehr…

Palma de Mallorca

Aber was mich eigentlich noch mehr auf Mallorca stört: überall wird DEUTSCH gesprochen. Deutsche Restaurants, Cafés, Bratwurst-Stände. Deutsches Personal hier und da. Überall hört man Deutsch, jeder spricht Deutsch. Man fühlt sich wirklich, als wär man zu Hause mit ein bisschen mehr Sonne und dem Mittelmeer vor der Tür. Ich kann mir vorstellen, dass das eine Sache ist, die viele Leute aber gerade besonders toll finden! Möchte ich auch gar nicht kritisieren, aber für mich als Sprachenliebhaberin macht eine fremde Sprache das Urlaubsgefühl doch gerade aus. Gerade Spanisch, Portugiesisch und Italienisch sind für mich typische Urlaubs-Sprachen! Und ich finde es toll, sie zu hören und auf Plakaten zu lesen.
Außerdem mag ich typische Restaurants und Cafés. Natürlich gibt es sowas auf Mallorca hier und da auch, aber generell war mir alles einfach viel zu sehr deutsch angehaucht.

Am ersten Tag haben wir uns Palma de Mallorca angeschaut. Das fand ich echt schön, besonders die Altstadt. Ich fand es sehr sauber und gepflegt überall und es wirkte irgendwie modern und alt zugleich.

Trotz der Mittagshitze war es in der Altstadt relativ kühl, was ich sehr schön fand. Es gibt ganz viele süße Cafés und Geschäfte, die meisten davon aber sehr teuer. Wir hatten leider nicht so viel Zeit, weil wir einen Bus raus aus der Stadt nehmen mussten, sonst hätten wir bestimmt den ganzen Tag in Palma verbracht.

Ganz schön ist natürlich auch die Catedral de Mallorca am Wasser. Und fast daneben eine ganz tolle Palmenallee! Hach ja, ich bin so leicht zu begeistern mit Palmen.

Für uns ging es dann aber mit dem Bus in Richtung Westen nach Paguera. Da hatten wir uns für zwei Nächte ein Hotelzimmer gebucht. Im Internet sah das alles ganz toll aus, aber wir waren ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht.

Wir waren im November da. Dass das Wetter deshalb nicht so schön war wie im Sommer, fanden wir nicht so schlimm. In Paguera war überhaupt nichts los. Die Straßen waren leer und in unserem Hotel waren auch nur wenige Menschen – darunter fast ausschließlich deutsche Senioren. Naja, uns war aber vorher auch klar, dass Mallorca im Sommer und im Herbst/Winter nicht das Gleiche ist.

Hotel, Paguera

Das Hotelzimmer war ganz süß. Es hatte sogar zwei Zimmer, eine Küche, ein Badezimmer und einen Balkon und Frühstück hatten wir auch inklusive. Aber die Aussicht und die direkte Umgebung waren einfach nichts für mich.

Strand, Paguera

Ich hab ja in meinem Beitrag über Alghero auf Sardinien schon gesagt, dass viele Strände zur Winterzeit einfach nicht so schön sind. Vermutlich trifft das auf den Strand hier auch zu.

Da es uns in der unmittelbaren Umgebung nicht so gut gefallen hat, haben wir uns an der Rezeption Tipps geholt und uns zu Fuß auf den Weg zur Caló d’en Monjo gemacht. Das ist eine Bucht westlich von Paguera, die wirklich sehr schön und ruhig ist. Der Weg dahin führt durch die weniger touristischen Straßen der Stadt. Es gibt da zwar auch Restaurants und ich glaube sehr viele Ferienwohnungen und Häuser, aber es sah einfach anders aus. Die Häuser waren voller Blumen und in ihrer Architektur so typisch mediterran. Die Schilder waren endlich mal auf Spanisch – hier kam einfach viel mehr Urlaubsgefühl auf als vorher!

Der Weg war ganz schön weit, aber abwechslungsreich und man konnte immer mal wieder zwischen den Häusern einen tollen Blick auf das Meer genießen.

Der Weg führt auch an kleineren Buchten vorbei mit unglaublich leuchtendem Wasser!

Letztendlich geht es neben einem Hotel durch einen kleinen Wald oder eher eine Buschlandschaft, die Carretera Cala Fornells, bis zur Caló d’en Monjo. Dieser Weg ist ein sehr beliebtes Ziel für Spaziergänger, Radfahrer und Motorradfahrer.

Und so sieht sie aus:

Wir hatten nicht das beste Wetter. In der Sommer-Sonne sieht sie bestimmt noch viel schöner aus, aber ist dann wahrscheinlich auch stärker besucht. Wir haben oben am Hang ein Picknick gemacht und sind dann wieder zurück zum Hotel gelaufen.

Ich liebe ja Sonnenuntergänge und erst recht über dem Wasser! Am Strand von Paguera, direkt vor dem Hotel, war der Sonnenuntergang sehr schön.

Sonnenuntergang

Besonders dieser Berg sah im Sonnenuntergang echt schön aus. Das hat mir schon gut gefallen, muss ich zugeben.

Aber nichts desto trotz hat mir dieser Kurztrip bisher von allen am Wenigsten gefallen, was wirklich am Meisten daran lag, dass kein richtiges Urlaubsgefühl aufgekommen ist. Einerseits kamen wir uns irgendwie einsam vor, weil alles so leer war – und das ist an anderen Orten zur Winterzeit nicht so – und andererseits waren die meisten anderen Urlauber selbst Deutsche und dadurch haben wir uns einfach nicht wie im Urlaub gefühlt. Ich hab jetzt natürlich nur einen kleinen Teil der Insel kennengelernt. Aber ich glaube, dass wir nach Paguera nicht nochmal fahren werden – Palma hingegen und vielleicht den Norden der Insel würde ich bestimmt irgendwann (noch)mal besuchen, aber nicht zur Partyzeit im Sommer… :)

Kein Mallorca mehr für mich?
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