Zum 20. Geburtstag hat mein Liebster mir einen Ryanair-Flug nach Alghero auf Sardinien geschenkt. Hatte vorher noch nie was von der Stadt gehört und auch keine Ahnung, was uns da so erwarten würde. Er auch nicht, aber so sind wir eben, was Urlaub angeht. Immer einfach ausprobieren!

Wir sind über die Karnevalstage im Februar nach Alghero geflüchtet und haben deshalb ein Zimmer im Palau de Catalunya für 6€ pro Nacht ergattert. Doppelzimmer. Mit Bett, Tisch, Badezimmer, Balkon und einer Küche im Schrank. Das Zimmer war wirklich top. Die Organisation dafür eher weniger. Das Hostel sieht von außen aus wie ein normales Mehrfamilienhaus. Ist es wahrscheinlich sogar. Es stand nirgendwo der Name des Hostels dran und auf unser Klingeln hat niemand reagiert.

Dann standen wir erstmal gute 20-30 Minuten blöd vor der Tür rum, bis uns ein paar Politessen geholfen haben, den Eigentümer telefonisch zu erreichen. Gott sei Dank. Der Mann aus Bangladesch, der nur Portugiesisch konnte, aber weder Englisch noch Italienisch, kam auf seinem Roller angedüst und gab uns den Schlüssel und ein paar Anweisungen und war dann auch ganz schnell wieder verschwunden – für den Rest unseres Urlaubes.

Naja, wenigstens hatten wir unsere Ruhe. Die Aussicht vom Balkon war auch ganz schön. Vor dem Hostel lag direkt der Park Giardini Giuseppe Manno und dahinter konnte man über die Dächer der Altstadt schauen. Wenn man größer ist als ich jedenfalls.

Ausblick vom Balkon

Die Lage des Hostels war einfach unschlagbar! Auf der Via Catalogna in Richtung Hafen gelegen kann man von da aus einfach alles zu Fuß erreichen und die schönsten Plätzchen der Stadt sogar innerhalb kürzester Zeit. Den Hafen zum Beispiel mit seiner Palmenallee.

Am Hafen sind wir auch jeden Morgen frühstücken gegangen. In einem kleinen, süßen Café an der Ecke unserer Straße, da gab es ganz tolle Sandwiches und richtig gutes Eis! Vom Hafen aus kommt man am Wasser entlang auch schnell in die wunderschöne Altstadt. Der Weg dorthin führt an der Bastioni Pigafetta vorbei.

Wie man sieht, hatten wir nicht jeden Tag gutes Wetter. Aber das hat die Stimmung trotzdem nicht getrübt. Alghero hat so viel Charme und so viel Sehenswertes zu bieten, dass nicht mal graue Wolken das Bild zerstören könnten.

Hinter der Bastioni befindet sich die Altstadt. Den malerischen Küstenabschnitt der Altstadt finde ich unglaublich schön.

Aber auch die restliche Altstadt ist einfach niedlich und romantisch. Es gibt zauberhafte, kleine Gässchen, bunte Häuser, süße Restaurants und Cafés (die aber alle erst am Abend geöffnet sind oder zur Mittagszeit nur wenige Gerichte servieren). Zur Mittagszeit sind die Straßen der Altstadt so gut wie leer. Aber am Abend scheint sich hier die ganze Welt zu versammeln.

Von der Küste aus kann man auf den Felsen Capo Caccia blicken und das Meer liefert hier im Licht der untergehenden Sonne ein super schönes Schauspiel ab.

Ich habe gelesen, dass man in Alghero und seiner Umgebung im Sommer sogar ganz gut schwimmen gehen kann – dass es also auch ein paar schöne Strände geben soll. Der Strand in Hafennähe ist im Winter leider mit Algen, Palmenblättern, anderen Blättern und Müll belegt und sieht daher auch leider nicht sehr schön aus.

Strand im Winter

Macht aber nichts, im Winter ist es mit 13-17 Grad eh nicht so ganz das Richtige zum Schwimmen. Im ersten Moment fand ich den Anblick ein bisschen traurig, aber mittlerweile weiß ich, dass viele Strände zur Winterzeit so aussehen und im Sommer vermutlich richtig schön und gut besucht sind.

Auf der anderen Seite, hinter der Altstadt, ist der Küstenbereich steinig und im Winter zumindest irgendwie ansehnlicher.

Wenn man ein paar Tage lang dort ist, kann man die Zeit auch nutzen, um den Rest der Insel kennenzulernen. Man kann zum Beispiel mit dem Bus in Sardiniens Hauptstadt Cagliari im Süden fahren. Das hätte uns aber zu lange gedauert, deshalb haben wir uns dazu entschieden, die Grotta di Nettuno (Neptungrotte) am Capo Caccia zu besuchen. Das ist der Felsen, den ihr schon auf einigen Bildern sehen konntet. Ist zwar eigentlich nicht so weit weg, aber die Busfahrt dahin hat trotzdem eine gute dreiviertel Stunde gedauert. Aber das fand ich sehr schön, weil man durch kleine Dörfer gefahren ist und einen Einblick in Sardiniens Landschaft gewinnen konnte.

In der Grotte selbst konnte ich zwar nicht so gute Bilder machen, aber der Ausflug hat sich sehr gelohnt. Kann ich nur weiterempfehlen.

Da ich die sonstigen Fotos mal hier, mal da gemacht habe, werfe ich sie jetzt einfach auf diesen kleinen, bunten Haufen zusammen.

Also, ich liebe dieses Städtchen. Mit Ryanair kommt man ja immer wieder ganz günstig rum und falls unter den Schnäppchen mal Alghero auftauchen sollte, kann ich nur sagen: traut euch! Alghero ist eine Reise wert.

Alghero – Stadtromantik auf Sardinien
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